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Sozialkritisches

Meine Gedichte dürfen „Bildbastler“ gerne für ihre Arbeiten benutzen, so lange sie 1:1 übernommen werden und mein Name drunter bleibt.

Des Weiteren dürfen sie ohne meine Erlaubnis keinen kommerziellen Zwecken dienen. Und nun wünsche ich Ihnen/euch viel Spaß beim Basteln.

 

Heutzutage

Heutzutage trägt man Tattoos
auf der Stirn und sonst noch wo;
schmückt sich gern mit Implantaten,
festigt Brüste und den Po.

Heutzutage macht man Schulden,
selbst ein Nichtsnutz fährt 'nen Benz,
kann er's Darlehen nicht mehr tilgen,
geht er halt in Insolvenz.

Heutzutage trägt man Piercings,
dort wo's richtig schmerzhaft ist.
Ehrlichkeit und Nächstenliebe
werden lang nicht mehr vermisst.

Heutzutag' ist vieles anders,
und was mich ganz arg erschreckt,
ist, wenn hinter manchem "Topgirl"
wahrhaftig ein Junge steckt.

© Norbert van Tiggelen

 

Mensch, ich will
die D-Mark wieder!

Mensch, ich will die D-Mark wieder,
und wenn’s geht auch noch sofort!
Mancher andrer Landsgenosse
schon seit langem mit mir schmort.

Preise steigen unaufhörlich,
Löhne zieh’n nur schleppend nach.
Stellenabbau, Insolvenzen -
unser Land liegt lang schon brach.

Lebensmittel sind so teuer
wie noch niemals je zuvor.
Aufschwung sowie Besserungen
man uns schon sehr oft beschwor.

Andere Länder kriegen Gelder,
ohne dass man uns mal fragt.
Hier gibt es so manchen Armen,
der am Hungertuche nagt.


Damals, noch zu D-Mark-Zeiten,
war’s hier wirklich lebenswert.
Heute geht’s um’s Überleben,
Staat, was hast Du uns beschert?

©Norbert van Tiggelen

 

Tierliebe

Wenn ich manche Menschen sehe,
meide ich prompt ihre Nähe;
zählt auf dieser schlechten Welt
wirklich nur noch Ruhm und Geld?

Höre ich sie dann auch spotten,
und das meist in großen Rotten,
wird der Gute schlecht gemacht
und zudem noch ausgelacht.

Ihre stolz erschaffnen Regeln,
Schwache aus dem Leben kegeln,
und dazu noch ihre Gier -
lieb’ ich umso mehr das Tier!

©Norbert van Tiggelen

 

Rüpel-Republik

In der Rüpel-Republik
kämpft man bis zum letzten Sieg;
mit Willkür und Ellenbogen
wird geheuchelt und betrogen.

Mit Gewalt und Tyrannei
schießt man manchen Weg sich frei;
nur wer prellt gewinnt das Spiel -
Falschheit heißt der Weg zum Ziel.

Kalte Schonungslosigkeit
schürt so manchen üblen Streit;
Kinder lernen keine Pflichten,
wollen nichts als nur vernichten.

Worte wie „Ganz lieben Dank“,
waren einmal eine Bank;
heute wird auf sie geschissen
und das sogar mit Gewissen.

Der, der bremst, ist ein Verlierer,
Ehrfurcht vor dem Randalierer;
nur noch Hader, Zoff und Krieg –
in der Rüpel- Republik.

© Norbert van Tiggelen

 

Mobbing

Mobbing ist der neue Volkssport -
Leute, macht doch alle mit!
Euren Nächsten zu beschmutzen,
ist doch heut’ der größte Hit.

Immer schön die West’ beflecken
mit verlogenem Gerede
ist des reinen Menschen Abgrund,
und zudem schürt ihr 'ne Fehde.

Artig Lügen zu verbreiten,
das macht euch als Menschen aus,
Scheißt doch drauf , ob es nun wahr ist,
Hauptsach’, ihr seid selber raus.

Irgendwann, da kommt die Stunde,
glaubt es mir, es holt euch ein.
Dann seid ihr wie eure Opfer:
ein ganz kleines, armes Schwein.

 

©Norbert van Tiggelen

 

 

 

Es war einmal…

Früher kosteten zwei Brötchen
zwanzig Pfennig – wunderbar;
eine Bildzeitung 'nen Groschen -
machte dreißig, ist doch klar.

Fünfzehn Cent sind’s umgerechnet,
was man ganz schwer glauben kann.
Was ist hier im Land geschehen -
wann fing dieses Chaos an?

Heute kosten diese Dinge
etwa hundertzwanzig Cent.
Das sind schlappe Zweimarkvierzig,
wie das Rad der Zeit doch rennt!

Kriegt der heutige Malocher
auch das Achtfache an Lohn?
Seid mal ehrlich, liebe Leute,
das ist doch wohl echt der Hohn!

© Norbert van Tiggelen

 

 

 

"Moralpredigt"

(Der Hilfeschrei einer Toten)

Schaut euch an - mein Herz, es ruht,
fühle mich jetzt richtig gut,
denn mir wurde langsam klar:
Gunst war hier kaum auffindbar.

Macht euch um mich keine Sorgen,
denn ich spür’ den neuen Morgen.
Endlich weg von dieser Welt,
wo das liebe Geld nur zählt.

Freundschaft ist meist nur ein Wort,
Mobbing euer Lieblingssport,
kommt nur an, wenn’s bei Euch raucht,
Hilfsbereitschaft wird missbraucht.

Kinderzimmer - Ort des Grauens,
kaum noch Spuren des Vertrauens,
Stil und Anstand sind zunichte,
guter Wortschatz ist Geschichte.

Neid und Raffgier - Herr der Sinne,
wichtig sind euch nur Gewinne,
kaum Respekt vor alten Schwachen,
haben lang schon nichts zu lachen.

Internet verseucht die Seelen,
seht, wie sich die Kinder quälen,
Trauermärsche sprechen Bände,
Amokläufe ohne Ende.

Faulheit wird hier gut bezahlt,
mancher Nichtsnutz damit prahlt,
Widerstände, sie verstummen,
die Malocher sind die Dummen.

Alkohol beherrscht das Denken,
dumme Eltern Kinder lenken,
pfeifen auf Moral und Sitte,
kennen nicht das Wörtchen „Bitte“.

Tiere werden totgequält,
denn der Pelz am Körper zählt,
Brillianten an den Händen,
„Deutsche raus“ steht an den Wänden.

Legostein und Teddybär,
sind des Kindes Freud nicht mehr,
lieber eine Spielkonsole,
Fahrtenmesser und Pistole.

Nächstenliebe wird verspottet
und durch Undank ausgerottet,
der Dank - er ist, man wird belogen
und sogar durch den Dreck gezogen.

Panzer, die bewirken Schäden,
sind die Hits in Spielzeugläden.
über Kriege wird gelacht -
Mann, habt Ihr es weit gebracht!

Ruhm und Prunk - der Stolz der Reichen,
gehen sehr oft über Leichen,
die Welt verliert das Gleichgewicht,
schlimm ist nur, ihr merkt es nicht.

Warum wartet ihr so lange,
ist Euch denn nicht etwas bange?
Muss denn erstmal was geschehen?
Mann, ich könnt’ im Grab mich drehen!

Ganz zum Schluss noch einen Rat:
Schreitet langsam mal zur Tat,
fanget an zu überlegen,
allein schon eurer Kinder wegen.

©Norbert van Tiggelen

 

Die Welt ist schön

Die Welt, sie ist schön in allen Facetten,
doch möchte ich darauf wirklich nicht wetten.
Zu oft finde ich, da ist es der Fall,
stehen wir hier kurz vor dem Knall.

Kindesmisshandlung - ein täglicher Brauch,
dem Armen zu helfen - meist Schall und Rauch.
Reichtum - er wird sich nicht selten erlogen,
das Volk wird vom Staate zu oft arg betrogen.

Der Arbeiter schuftet, zahlt brav seine Steuern,
die Reichen mit Anwälten Unschuld beteuern.
Ehrliche Meinung, sie wird oft verpönt,
der faule Geselle mit Spenden verwöhnt.

Die Kinder sehen die Eltern oft saufen,
die Alten, die Jugend, wie sie sich nur raufen.
Drum finde ich es manchmal obszön
einfach zu sagen: „Die Welt, sie ist schön!“

© Norbert van Tiggelen

 

Die Doofen

Die Doofen geh’n malochen
in unsrem deutschen Staat
und unterstützen damit
so manche faule Saat.

Die Doofen müssen spurten
und sich den Wecker stellen,
damit sie nicht gebrauchen
des Staates Anlaufstellen.

Die Doofen müssen wach sein
und dürfen nicht verschlafen,
schaffen oft von früh bis spät,
sie sind der Klugen Sklaven.

Die Klugen machen Urlaub
und brauchen nichts zu geben.
Denn der Doofe sorgt dafür,
dass sie zufrieden leben.

©Norbert van Tiggelen

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